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Stadt Kufstein will ausgewählte Feste nachhaltiger gestalten

Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Feiern müssen sich nicht ausschließen. Auch die Stadtgemeinde Kufstein will zukünftig Feste verstärkt nach diesen Gesichtspunkten organisieren. Umgesetzt wurde das nun erstmals beim Kufsteiner Weinfest.

Besucher des Kufsteiner Weinfestes stellten in diesem Jahr besonders einen großen Unterschied im Vergleich zu den Vorjahren fest: Neben den edlen Gläsern wurden auch Porzellanteller und Besteck mit Pfand ausgegeben.

Grund dafür war einerseits das Bestreben, die Qualität der Veranstaltung weiter zu heben, aber vor allem auch der Wunsch, das Weinfest in Richtung eines green events weiterzuentwickeln. Ein green event ist eine Veranstaltung, bei der auf ökologische (sowie soziale und ökonomische) Nachhaltigkeit besondere Rücksicht genommen wird.

Großer Erfolg bei Abfallvermeidung

Deshalb wurde von den Veranstaltern, der Stadtgemeinde Kufstein und dem Tourismusverband Kufsteinerland, schon bei der Planung überlegt, welche Maßnahmen das Weinfest noch nachhaltiger machen. Besonders bei der Abfallvermeidung gab es noch Potenzial, und so wurden 2000 Porzellanteller und 7000 Bestecksets beim gemeinnützigen Verein „issba" ausgeliehen. Auf diesen wurde das Essen von den Gastronomen gegen Pfand ausgegeben und von den Besuchern in einer eigenen Hütte zurückgebracht.

Durch diese Maßnahme konnten im Vergleich zu den Vorjahren rund 500 Kilo Müll vermieden werden, wie Manfred Zöttl, Leiter des Recylinghofes, bestätigt: „In diesem Jahr fielen beim Weinfest nur rund 70 Kilo Müll an. In den Vorjahren waren es rund 570 Kilo.

Diese Einsparung wurde vor allem aufgrund des Mehrwegsystems bei Geschirr und Besteck möglich. Manfred Zöttel und die Organisatoren bekamen auch von den Besuchern viele positive Rückmeldungen zum neuen System. Die Gastronomen zeigten Verständnis für die nachhaltige Ausrichtung des Fests und trugen so zum Gelingen bei. Der Kufsteiner Gastronom Gerald Pletzer zieht eine positive Bilanz: „Das Pfandsystem hat funktioniert und ich habe mein Angebot auf die nachhaltige Ausrichtung abgestimmt. Statt Garnelenspiesen gab es bei mir in diesem Jahr Kiachln. Das kam sehr gut an. Bei Events auf mehr Nachhaltigkeit zu setzen finde ich richtig."

Auch die Verwendung von PET-Plastikflaschen und Aluminiumdosen wurde in diesem Jahr abgeschafft - ebenfalls ein Beitrag zur Abfallreduzierung. Beim Toilettenpapier wurde auf eine kompostierbare Sorte umgestellt.

Ziel ist die Zertifizierung als „green event"

Das Stadtmarketing und der Tourismusverband wollen auch weitere ausgewählte Events in Richtung eines green events weiterentwickeln: „Im nächsten Jahr streben wir an, das Weinfest vom Klimabündnis Tirol offiziell als green event zertifizieren zu lassen", untersteicht Stadtmarketing-Leiter Thomas Ebner.